Aufwärmen

Letzte Änderung:

von

Warum Aufwärmen beim Gitarrespielen wichtig ist

Egal ob du gerade erst anfängst oder schon seit Jahren spielst: Ein gutes Warm-Up ist wie das Dehnen beim Sport – es bereitet deine Muskeln, Sehnen und dein Gehirn auf das bevorstehende Spiel vor. Du wirst schneller, präziser und beugst langfristigen Überlastungen wie Sehnenscheidenentzündungen vor.

Vorteile eines regelmäßigen Warm-Ups:

  • Verbesserung der Fingerkoordination
  • Förderung von Geschwindigkeit und Präzision
  • Reduktion von Verspannungen
  • Mentale Fokussierung aufs Spielen
  • Langfristiger Schutz vor Verletzungen

Wie lange sollte ich mich aufwärmen?

10 bis 15 Minuten reichen meist aus – idealerweise täglich oder vor jeder Spielsession. Wichtig ist, dass du das Warm-Up nicht überspringst, sondern es fest in deine Routine einbaust.

Die besten Warm-Up-Übungen für Gitarristen

Finger lockern

Hier halten wir unsere Hände vor uns und spreizen nun die Finger für 5 Sekunden auseinander. Anschließend entspannen wir diese wieder. Das Ganze einige Male wiederholen

Handgelenke kreisen

Zunächst die Handgelenke in die eine Richtung kreisen lassen und anschließend in die andere Richtung kreisen lassen. Alternativ die Handgelenke wie an der Boxbirne rotieren.

Chromatische Übung – Der Klassiker

Diese Übung lockert alle Finger und trainiert Koordination und Genauigkeit.

Beispiel:

e|-----------------------------------------------------------1-2-3-4-|
H|------------------------------------------------1-2-3-4------------|
G|------------------------------------1-2-3-4------------------------|
D|------------------------1-2-3-4------------------------------------|
A|------------1-2-3-4------------------------------------------------|
E|1-2-3-4------------------------------------------------------------|

Spiele diese Sequenz langsam mit einem Metronom, zum Beispiel bei 60 BPM. Erst aufwärts, dann abwärts, ideal mit Wechselschlag (Ab- und Aufschlag).

Spinnenfinger – Unabhängigkeit trainieren

Diese Übung zwingt deine Finger, unabhängig voneinander zu arbeiten und fördert die Beweglichkeit über mehrere Saiten hinweg.

Beispiel:

e|--------------------------|
H|--------------------------|
G|---------1-------2--------|
D|------2-------3-----------|
A|---3-------4--------------|
E|--------------------------|

Nutze alle vier Finger nacheinander, aber auf unterschiedlichen Saiten. Das Ergebnis fühlt sich an wie eine kleine Spinne, die über das Griffbrett krabbelt.

Stretch-Übung für Flexibilität

Gerade der Griff vom ersten auf den vierten Bund fordert deine Spannweite und sorgt für lockere Finger.

Übung:

  • Greife auf der tiefen E-Saite den 5. Bund mit dem Zeigefinger
  • Gleichzeitig den 8. Bund mit dem kleinen Finger
  • Halte die Position 5 Sekunden lang
  • Wechsle dann zur A-Saite und wiederhole

Achte auf sanftes Dehnen ohne Schmerzen.

Rhythmisches Warm-Up mit Metronom

Statt nur Technik zu üben, kannst du dein Rhythmusgefühl gezielt trainieren.

Übung:

  • Spiele einfache Akkordfolgen, zum Beispiel Am – G – F – C
  • Verwende verschiedene Anschlagsmuster bei konstantem Tempo
  • Beginne mit Vierteln, wechsle dann zu Achteln oder Triolen

Dadurch verbesserst du dein Timing und wirst sicherer im Songspiel.

Tipps für ein effektives Warm-Up

  • Starte langsam und spiele bewusst – sauberer Klang ist wichtiger als Tempo
  • Nutze ein Metronom, um dich nicht zu überschätzen
  • Beziehe beide Hände mit ein – auch die Anschlagshand will wach werden
  • Entwickle eine feste Routine – das hilft, konzentriert zu bleiben
  • Achte auf deinen Körper – bei Schmerzen sofort langsamer machen oder pausieren

Fazit

Ein gutes Warm-Up ist keine Zeitverschwendung, sondern eine effektive Vorbereitung auf dein Spiel. Wer sich bewusst einspielt, spielt entspannter, sauberer und mit mehr Freude. Mach es dir zur Gewohnheit – und du wirst den Unterschied bald spüren.

Schlagwörter

Ähnliche Beiträge

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

dreizehn + siebzehn =

Inhaltsverzeichnis